Werkstatt Irrtümer Sammlung

lightshark
Da zum Teil ja die dollsten Dinge behauptet werden, mal eine Liste von Irrtümern:

Aktuell im Angebot:
Mein Schwager hat ne Blechkiste aus verzinktem Blech machen lassen und ich fragte warum nicht Edelstahl ?:

Aussage: "Rostfreier Stahl ist viel schwerer als "normales" Blech"

Fakt: Ganz genau genommen, gibt es einen Gewichtsunterschied, da die Zusammensetzungen ( chem. ) unterschiedlich sind, die Unterschiede sind effektiv ein Witz.

Erklärung:

Nach der klassischen Definition ist Stahl eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung, die weniger als 2,06 % (Masse) Kohlenstoff enthält. Dieser Definition folgt auch die DIN EN 10020, nach der Stähle Werkstoffe, deren Massenanteil an Eisen größer ist als der jedes anderen Elements, dessen Kohlenstoffgehalt im allgemeinen kleiner als 2 Gew.-% C sind. Chemisch betrachtet handelt es sich bei dem Werkstoff Stahl um eine Legierung aus Eisen und Eisencarbid. Die einfachste Definition ist aber wohl folgende: Jedes Eisen, welches ohne Zugabe anderer Stoffe schmiedbar ist, kann man als Stahl bezeichnen.

Die Dichte von Stahl bzw. Eisen beträgt rund 7,85 bis 7,87 g/cm³

spezifisches Gewicht (V2A): 7,8 g/cm³

Da es die Unterschiedlichsten Legierungen gibt, hab ich mal den bekannten "rostfreien" V2A Stahl gewählt.
"Stähle" sind wie Kochrezepte es gibt unzählige Mischungen, da sie aber hauptsächlich aus Eisen bestehen liegt das fertige Gemisch auch immer mehr oder weniger bei der Dichte von Eisen.

Was entschieden leichter ist, ist z.B.

Aluminium 2,7 g/cm³
Aber auch in diesem Bereich gibt es unterschiedlichste Legierungen die z.B. mit Magnesium auch mal nur um 3% "leichter" werden...
lightshark
Heute im Angebot

Aussage:
"Bremsflüssigkeits Ausgleichsbehälter muss man nachfüllen, wenn zu wenig drinne ist..."

Immer wieder tauchen solche Supertipps in diversen Internetforen, aber auch privat auf.

Technisch ist es natürlich wichtig, dass die Bremsflüssigkeit zwischen Min und Max liegt.
Genauso wichtig ist, dass man selbst nicht nachfüllt ( wenn man keinen Plan hat, was man da tut )
Leider wissen die Herrschaften die zum "nachfüllen" animieren offensichtlich nicht was Sie da tun.

Zur Erklärung

Das Bremssystem am PKW arbeitet hydraulisch, d.h. der Druck aufs Pedal wird durch den Bremskraftverstärker ( sofern vorhanden ) verstärkt, und die Kräfte durch die Hydraulikgesetze nochmals erheblich verstärkt.
In Folge des Drückens des Bremspedals werden in den Bremssätteln die Bremszylinder mit enormer Kraft, jedoch nur um einen geringen Weg ( Hydraulikprinzip ) gegen das Paket Bremsbeläge/Scheibe gedrückt.
Wunderbar.

Im Laufe vieler Bremsungen nutzen sich die Beläge ab, und die Bremszylinder gleichen diesen Verschleiß durch permanentes "nachfahren" aus. Dabei verlagert sich die Bremsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter in den Bremssattel, wo vorher der Zylinder war. Dieser befindet sich aber bei fortschreitendem Verschleiß immer weiter außen. Als Folge nimmt der Stand im Ausgleichsbehälter immer weiter ab.
Das gehört so !

Die Größe der Ausgleichsbehälter ist so bemessen (sollte so sein), dass beim Erreichen des maximal zulässigen Belagverschleisses, der Flüssigkeitsstand auf Minimum sinkt, und ein im Behälter befindlicher Sensor uns als Fahrer mit der Bremswarnleuchte diesen Zustand signalisiert.

Das Zusammentreffen des richtigen Füllstands mit dem entsprechendem Belagzustandes kann nur erreicht werden, wenn kein Volltrottel zwischenzeitlich auf die Idee kommt

"da isch ja ziemlich wenig drinne, da muss ich bestimmt nachfüllen"

kurz wand

Wer sich an der Bremsflüssigkeit zu schaffen macht, sollte deutlich mehr Ahnung haben von o.g. Zusammenspiel haben !!!

Leitprinzip:

Lieber einmal zu früh die Warnlampe sehen, als einmal zu spät !!

Also auch beim Komplettaustausch der Bremsflüssigkeit ( regelmässig nötig ! ), anhand der Bremsbelagstärke den richtigen Füllstand abschätzen und ggf. lieber etwas weniger als etwas zu viel Einfüllen !

Leuchtet dann irgendwann die Anzeige, die Beläge kontrollieren und nur wenn diese noch deutlich mehr als 2 MM auf jeder Seite (innen und außen ) haben füllt dann ggf. ein Profi einen kleine und dem Belagzustand angemessene Portion nach.
Besser man wechselt die Beläge dann auch schon mal aus, wenn sie auch noch 3 oder 4 MM Belag haben und füllt dann die Bremsflüssigkeit entsprechend ( falls überhaupt sinnvoll ) auf.

P.S. scheinbar (angeblich) gibt es da wohl auch Fehlkonstruierte Autos bei denen das nicht zusammenpasst ( Flüssigkeitsstand Bremsbelagverschleiß )

Da könnten die gelernten KFZler hier im Forum vielleicht auch mal was dazu sagen...
XANTI0
Hätte da auch ein Kommentar zum Thema Irrtümer

Viele glauben , wenn sie einen offenen Sportluftfilter montieren (gibst ja fallweise um 10 euro ) das der Motor dann besser geht

Zugegeben , die meisten sind lauter


Aber durch den gröberen Aufbau der Filter ist es meistens so das der Motor sehr viel Staubpartikel einsaugt und ein Motorschaden vorprogrammiert ist ...
lightshark
Zitat:
Original von XANTI0
Hätte da auch ein Kommentar zum Thema Irrtümer

Viele glauben , wenn sie einen offenen Sportluftfilter montieren (gibst ja fallweise um 10 euro ) das der Motor dann besser geht

Zugegeben , die meisten sind lauter


Aber durch den gröberen Aufbau der Filter ist es meistens so das der Motor sehr viel Staubpartikel einsaugt und ein Motorschaden vorprogrammiert ist ...


Jop gutes Thema, wobei die Durchlässigkeit der Filter auch schon getestet wurde, und zwar mit dem Ergebniss, dass der standard Papierfilter das beste ist. zwinker

Sportluftfilter sind technisch gesehen für den Anus greis
Wicket
Den Herstellern geht es auch eher um Design und Klang. Viele werben auch mit bis zu 3PS mehr Leistung. Was natürlich völliger Humbug ist. Dafür geht aber der Spritverbrauch in die Höhe, was natürlich kein Sportluftfilterhersteller verrät Augen rollen
lightshark
Mal wieder ein grundsätzlicher Irrtum:

Teurer ist besser...

Ausnahmen, billigst muss nicht besser sein als günstig...
manchmal ist teurer auch besser als günstig

Zunge raus

und

"Originalteile" vom "Hersteller"

Autohersteller lassen sich "ihre" Ersatzteile von Betrieben anfertigen...
Die selben, ggf. auch andere Betriebe stellen Baugleiche Teile, oder auch bessere oder schlechtere für den Zubehörhandel her.

Ein original Audi Bremsbelag ist genausowenig von AUDI, wie ein Zubehörbelag zwingend ein anderer sein muss, als den, welcher Audi ab Werk verbaut hat. Augenzwinkern